. Die Gartenkunst . Villa Lante bei Bagnaja : Blick von der ersten Terrasse auf den Parterregarten. Phot. Moscioni, Rom. (Architektur) sind wir nicht auf den Bildeindruck be- schränkt, obwohl dieser gleich wichtig Denn in Innenräumen, auch der Garten ist meist ein solcher, kommt es nicht nur auf das Bild an, sondern aut die Intensität, mit welcher der uns umgebende Raum- teil als realer Raum an sich zur Geltung kommt. Dies ist abhängig von der Klarheit seiner Form (dar- um verlangt der Architekt architektonische Gärten), aber nicht nur davon. Während der Garten im Flach- land (z. B. der


. Die Gartenkunst . Villa Lante bei Bagnaja : Blick von der ersten Terrasse auf den Parterregarten. Phot. Moscioni, Rom. (Architektur) sind wir nicht auf den Bildeindruck be- schränkt, obwohl dieser gleich wichtig Denn in Innenräumen, auch der Garten ist meist ein solcher, kommt es nicht nur auf das Bild an, sondern aut die Intensität, mit welcher der uns umgebende Raum- teil als realer Raum an sich zur Geltung kommt. Dies ist abhängig von der Klarheit seiner Form (dar- um verlangt der Architekt architektonische Gärten), aber nicht nur davon. Während der Garten im Flach- land (z. B. der französische) auf eine strenge Betonung der Umgrenzung, auf eine kräftige Abschließung nach außen angewiesen ist, hat der Garten im erhabenen (plastischen) Berggelände größere Freiheit, kann sich die Mitwirkung der natürlichen Raumintensität seiner Umgebung verschaffen, wie z. B. die italienischen Re- naissancegärten, ja er kann schon durch die bloße Terrassierung, auch wenn er nicht freiliegt, eine große Wirksamkeit erreichen. — Raum ist der eigentlichste Gestaltungsstoff des Künstlers, alle konkreten Dinge und Werkstoffe sind nur die Träger dafür. Wenn es das Wesen der Kunst ist, uns ihren Gegenstand in reinster Unmittelbarkeit zu hainionischer Vorstellung zu bringen, so muß sie beachten, daß der Weg durch die Sinne geht. Und dann ist die räumliche Erscheinung die Grundlage, selbst bei höchster Intensität des seeli- schen Gehaltes (Michelangelo!). — Diese unvoll- kommenen Ausführungen müssen hier genügen. Wer sich eingehender mit jenen Dingen befassen will, der lese das Büchlein des Meisters Adolf Hildebrand in München über „Das Problem der Form in der bildenden Kunst"). Die besprochene Villa ist, schon seit Jahrhunderten, im Besitze der herzoglichen Familie von Lante und heute noch wie einst bewohnt. Dankbar freut man sich des guten Unterhaltungszustandes, der hier vom Eintritt bis zum Weggange die glückliche Stimmung vor Trübung


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