Immanuel Kant : die Persönlichkeit als Einführung in das Werk . ter Begriffe bringen,sonst sind sie blind (S. 197): gewiss, doch müssen die Be-griffe zu diesem Behufe sehr wesentlich ,,versinnlicht wer-den, und was entsteht, sind nicht reine Gedanken, sonderneine Symbolik. Es ist also das durchaus kein einfacherVorgang, wenn wir unsere Begriffe sinnlich machen und 252unsere Anschauungen unter Begriffe bringen. Hier steht ja unsere ultraschematische Zeichnung nochund kann uns wiederum Dienste leisten. Würden wirunser Augenmerk lediglich auf die allgemeine Zweiteilungrichten — Verstand und Sinnl


Immanuel Kant : die Persönlichkeit als Einführung in das Werk . ter Begriffe bringen,sonst sind sie blind (S. 197): gewiss, doch müssen die Be-griffe zu diesem Behufe sehr wesentlich ,,versinnlicht wer-den, und was entsteht, sind nicht reine Gedanken, sonderneine Symbolik. Es ist also das durchaus kein einfacherVorgang, wenn wir unsere Begriffe sinnlich machen und 252unsere Anschauungen unter Begriffe bringen. Hier steht ja unsere ultraschematische Zeichnung nochund kann uns wiederum Dienste leisten. Würden wirunser Augenmerk lediglich auf die allgemeine Zweiteilungrichten — Verstand und Sinnlichkeit — so wären wir nichtwesentlich über Aristoteles hinausgelangt, der auch (ingenauem Anschluss an Plato) das Gedankenwesen (Noeti- 288 Dritter Vortrag kon) vom Sinneswesen (Aistlietikon) unterschied und derinfolgedessen wie Kant und wie Descartes zugleich Anti-materialist und Antispiritualist war. Lebendiges Interessegewinnt die Sache — sowohl psychologisch als metaphy-sisch — erst durch die Entdeckung des Zwischengebietes Das Zwischengebiet. und der verwickelten Vorgänge, welche auf ihm sich ab-spielen. ,,Niemals wird ein Begriff auf einen Gegenstandunmittelbar, sondern auf irgend eine andere Vor-stellung von demselben bezogen (r. ): das war dieeine grosse Entdeckung. Sie wird durch die zweite er-gänzt: wenn uns auch alle sinnliche Wahrnehmung einMannigfaltiges zuführt, hiermit sind zunächst ,,keine Ge-genstände einer empirischen Erkenntnis, mithin keine Er-fahrung gegeben; vielmehr kommt die Erfahrung erstdurch die Mitwirkung einer Funktion des Verstandes zustände, indem die verstandesmässige Einbildungskraft,,das Mannigfaltige der Anschauung mit der für alle Er-fahrung unerlässlichen ,,Einheit in Verbindung bringt(r. V. 1, 124j. Da haben Sie Schema und Symbol. Undich habe die Überzeugung, dass Sie jetzt ganz genau ver- Descartes 289 stehen, um was es sicli handelt, da Sie ja an Descartes253grossen Gedanken — der Trägheit einerseits und de


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