. Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. Br. Science. 211 Ueber Käthodexstrahlen und Röxtgexstrählen. 21 gate, welche den divergierenden elektrischen KraftUnien besser sich anschmiegen, um den Fleck herum ein Hof (Fig. 5). Lenkt man nun das dünne Kathodenstrahleubündel ab, etwa mittels eines Magnets, so werden die einfachen Molekeln wegen ihrer grösseren Geschwindigkeiten weniger abgelenkt, als die schwereren und lang- sameren Molekelaggregate. Es entsteht ein in die Länge gezogener, elliptischer, heller Fluorescenztleck mit seitlich stärker abgelenktem Hofe, bezw. ein mit S


. Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. Br. Science. 211 Ueber Käthodexstrahlen und Röxtgexstrählen. 21 gate, welche den divergierenden elektrischen KraftUnien besser sich anschmiegen, um den Fleck herum ein Hof (Fig. 5). Lenkt man nun das dünne Kathodenstrahleubündel ab, etwa mittels eines Magnets, so werden die einfachen Molekeln wegen ihrer grösseren Geschwindigkeiten weniger abgelenkt, als die schwereren und lang- sameren Molekelaggregate. Es entsteht ein in die Länge gezogener, elliptischer, heller Fluorescenztleck mit seitlich stärker abgelenktem Hofe, bezw. ein mit Schweif versehener Fleck (Fig. 5), wie solche Flecke in Lenard's schönen Untersuchungen über die magnetische Ablenkung der Kathoden- strahlen vielfach zur Erscheinung gekommen sind. (WiED. Ann. 52, Taf. I, 1894.) Lexard nennt diese Erscheinung des durch Kathoden- strahlen erzeugten und magnetisch auseinander- gezogenen Fluorescenzflecks ein „magnetisches Spektrum". Er spricht von Kathodenstrahlen verschiedener Ablenkbarkeit und glaubt, dass ^ Flg. 5. die Kathodenstrahlen „Vorgänge im Aether" seien. Wir sehen hier, dass zur Deutung der Erscheinung seines Kathodenstrahlenspektrums unsere Theorie vermittels elektrisch ge- ladener Metalldanipfmolekeln einen sehr einfachen Aufschluss giebt, ohne dass man mit Lexard nötig hätte, die Kathodenstrahlen als Vorgänge im Aether zu bezeichnen. Wegen des grossen Einflusses, welchen die LEXARD'schen An- schauungen über die JN^atur der Kathodenstrahlen auf die neueren Forscher ausgeübt haben, müssen wir auf seine interessanten Ver- suche etwas näher eingehen. Offenbar von der Ansicht geleitet, dass die Kathodenstrahlen möglicherweise ultraviolettes Licht sehr kleiner Wellenlänge sein könnten, hat Lexard versucht, die Kathoden- strahlen aus der Röhre, in welcher sie entstehen, durch ein passendes „Fenster", etwa durch Quarz, in den Aussenraum herauszuholen. Er schreibt nämlich selber darüber folgendes


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