Archive image from page 219 of Die Gartenwelt (1897). Die Gartenwelt diegartenwelt09berl Year: 1897 Vorliebe der Deutsehen, das Fremd- ländische mehr als das Heimische zu schätzen, rührt aucli der Fehler, an Stellen, wo es verfehlt ist, ausländische (oder liuntblätterige) Gehölze zu pflanzen, die der ganzen Gegend ihr typisches Gepiäge und ihren Reiz rauben. Es gibt zwar „Ausländer', die uns als solche nicht anmuten. Nun, diese mögen dann noch gelten. Trotz- dem brauchen wir sie nicht an Stellen, wie z. B. an Wegen mit daran stoßenden Wiesen, die Ortschaften mit einander verbinden, und die n
Archive image from page 219 of Die Gartenwelt (1897). Die Gartenwelt diegartenwelt09berl Year: 1897 Vorliebe der Deutsehen, das Fremd- ländische mehr als das Heimische zu schätzen, rührt aucli der Fehler, an Stellen, wo es verfehlt ist, ausländische (oder liuntblätterige) Gehölze zu pflanzen, die der ganzen Gegend ihr typisches Gepiäge und ihren Reiz rauben. Es gibt zwar „Ausländer', die uns als solche nicht anmuten. Nun, diese mögen dann noch gelten. Trotz- dem brauchen wir sie nicht an Stellen, wie z. B. an Wegen mit daran stoßenden Wiesen, die Ortschaften mit einander verbinden, und die nun auf Anregung der Bürger der in der Nähe liegenden Stadt oder der Dominialbesitzer landschaftlich beijflanzt werden sollen. Oft ist schon Anregung gegeben durch Mutter Natur: Weiden, Pappeln, Erlen, Eichen oder andere Bäume und Sträucher sind schon hier und da zer- streut oder gesammelt vorhanden. Aber mein Herr Landschafts- gärtner sieht das nicht! Wahrscheinlich wird zunächst für eine oder mehrere Baumreihen gesorgt. Die Bäume stehen dann in regelmäßigen Zwischenräumen und sind meist von einer Art. Aber selbst bei Vermeidung dieser Fehler wird man oft einen anderen finden, ungleich häßlicher: Man gebraucht nicht aus- schließlich deutsches Geholzmaterial. Das ist der Stadt und dem Gartenküustler nicht ,,fein' genug. Diese verwünschten „Solitärs' gehören in besonderer Weise dazu. Gibt man einem Gewächs den rechten Standort, die Möglichkeit sich in seiner Eigenart zu entwickeln, dann kann es ein „Solitär' werden und wenn es auch sonst ein recht verachteter Geselle wäre. Wer will leugnen, daß solche als Einzelgehölze in den Katalogen aufgeführte Gewächse in ihrer stolzen Knallprotzig- keit in vorher erwähnten Gebieten die ganze Gegend ver- schandeln können'? So schön sie vielleicht auch im Parke in der näheren oder weiteren Umgebung des Hauses sich ausnehmen. Solchen freilich, die nicht wissen, welches Gehölz für uns fremdländisc
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