. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. 172 Lüling V Bonn, zool. Beitr. Im Biotop der Färberfrösche fing ich Ende Januar 1970 eine rund 60 cm lange Waldnatter, Chironius spec. Dieses Tier, das ich im Terrarium hielt, ist ein ausgesprochener Froschfresser; es nimmt sehr willig Laubfrösche Hyla arbórea und kleine bis mittelgroÃe Teichfrösche Rana escalenta an. Am 9. April 1970 biete ich der Schlange â nachdem sie zwei Tage vor- her einen grünen Laubfrosch gefressen hat â einen lebenden, erwach


. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. 172 Lüling V Bonn, zool. Beitr. Im Biotop der Färberfrösche fing ich Ende Januar 1970 eine rund 60 cm lange Waldnatter, Chironius spec. Dieses Tier, das ich im Terrarium hielt, ist ein ausgesprochener Froschfresser; es nimmt sehr willig Laubfrösche Hyla arbórea und kleine bis mittelgroÃe Teichfrösche Rana escalenta an. Am 9. April 1970 biete ich der Schlange â nachdem sie zwei Tage vor- her einen grünen Laubfrosch gefressen hat â einen lebenden, erwachsenen Phyllobates bicolor mit der Pinzette an: Die Schlange schieÃt â ohne vor- her zu züngeln â auf den Färberfrosch zu und bekommt ihn am Bein zu packen. Blitzschnell, innerhalb des Bruchteiles einer Sekunde, läÃt sie ihn aber abrupt los, indem sie das Maul weit öffnet und sofort und blitzschnell etwa 18â20 cm zurückschnellt. Sie hält das Maul weit offen und pendelt, als ob sie sich schüttle, dabei hin und her. Das âSchütteln" hält fast â V4 Minuten an, dann hört es auf, aber das Maul bleibt offen. Es bleibt 6 Minuten geöffnet (!), und die Schlange reibt dabei an den Terrarium- Astchen mehrmals die Maulseiten. Erst nach 10 Minuten, also 4 Minuten nach dem MaulschlieÃen, zieht sich der Chironius in sein gewohntes Ver- steck zurück. Der Vorgang zeigt, daà das Ablehnen des hochgiftigen Phyllobates bicolor (Märki und Witkop, 1963, S. 338 âDas Kokoigift" â indianischer Name für diese Species â âist das stärkste bis jetzt bekannte Gift anima- lischen Ursprungs") dieser im gleichen Gebiet lebenden Schlangenart nicht angeboren ist. Wenn diese Schlangen sich aber an einem Phyllobates bi- color âverbrannt" haben, werden sie keine weiteren Färberfrösche mehr angreifen. Für die fortpflanzungsschwachen Phyllobates bicolor ist das von Abb. 6. Demonstration der Schnelligk


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