. Die Gartenwelt . Bulben und Blüten hervor, dann setzt eine Degeneration ein, der durch kein Kulturmittel Einhalt geboten werden kann, und nach weni- gen weiteren Jahren ist es mit der Herr- lichkeit vorbei. In der Heimat werden die ovalen, nestarti- gen Wurzelmassen von verschiedenen bissigen Ameisen- arten bewohnt, wel- che den Wurzeln zer- nagte Pflanzenteile zutragen und den- selben damit, viel- leicht auch durch ihre Säure, Stoffe bieten, die zurErnährungbei- tragen. Als Gegen- leistung für das freie Logis halten die Ameisen alle kleineren Schäd- linge, besonders Kellerasseln, von der Pf


. Die Gartenwelt . Bulben und Blüten hervor, dann setzt eine Degeneration ein, der durch kein Kulturmittel Einhalt geboten werden kann, und nach weni- gen weiteren Jahren ist es mit der Herr- lichkeit vorbei. In der Heimat werden die ovalen, nestarti- gen Wurzelmassen von verschiedenen bissigen Ameisen- arten bewohnt, wel- che den Wurzeln zer- nagte Pflanzenteile zutragen und den- selben damit, viel- leicht auch durch ihre Säure, Stoffe bieten, die zurErnährungbei- tragen. Als Gegen- leistung für das freie Logis halten die Ameisen alle kleineren Schäd- linge, besonders Kellerasseln, von der Pflanze fern. Daß in diesem Falle ein Zusammenleben von Tier und Pflanze im Sinne einer Symbiose sicher nicht ganz von der Hand zu weisen ist, lehrt eine Beobachtung, die Mr J. C. Harvey, La Buena Ventura, Mexico, in den Tropen machte und in „The Orchid Review", August 1905, erwähnte. Mr Harvey konstatierte, daß, wenn die Ameisen gewaltmäßig von den Coryanthes vertrieben wurden, der Regen die Nester nach und nach zerstörte, worauf die Pflanzen ver- schmachteten und nach einigen Jahren gänzlich verschwanden. Von ihm angestellte Versuche, die Coryanthes an geeigneten Baum- stämmen oder Zweigen zu kultivieren, schlugen fehl, weil den Wurzeln anscheinend die Anpassungsfähigkeit an die Rinde fehlte, es wird aber auch bei diesen Versuchen das Fehlschlagen auf Ab- wesenheit der Ameisen zurückzuführen sein. Um mir einen Nach- wuchs heranzuziehen, der sich von Anfang an der Kultur anpassen sollte, befruchtete ich eine Blüte, welche nach etwa 10 Monaten anscheinend guten Samen brachte. Die Aussaat wurde auf ver- schiedene Weise bewerkstelligt, es keimte aber leider kein einziges Korn. Die jetzt drei Jahre lang kultivierten Coryanthes macrantha blühten im hiesigen Garten wiederholt und zu verschiedenen Jahres- zeiten, die letzten Bulben stehen aber schon den früheren an Größe nach. Die Pflanzen sind auf flache Baumfarnstücke mit wenig Pflanzmaterial aufgebunden


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