. Compendium der Physiologie des Menschen. Physiology. 248 Herzstoss. Herztöne. Beobachtungen gelehrt haben, zwischen 100 und 200'"'"Quecksilber mehr als der Atmosphärendruck. Im rechten Ventrikel sind die Druckmaxima viel niedriger, allerhöchstens etwa 60"^^ über dem Atmosphärendruck. Vermöge der anatomischen Anordnungen der Muskelfasern und der nervösen Einrichtungen ziehen sich beide Kammern stets gleichzeitig zu- sammen. Hieraus folgt sofort nothwendig, dass der rechte Ventrikel mit jeder Zusammenziehung oder „Systole" ebensoviel Blut in die Lungen- arterie presst als d


. Compendium der Physiologie des Menschen. Physiology. 248 Herzstoss. Herztöne. Beobachtungen gelehrt haben, zwischen 100 und 200'"'"Quecksilber mehr als der Atmosphärendruck. Im rechten Ventrikel sind die Druckmaxima viel niedriger, allerhöchstens etwa 60"^^ über dem Atmosphärendruck. Vermöge der anatomischen Anordnungen der Muskelfasern und der nervösen Einrichtungen ziehen sich beide Kammern stets gleichzeitig zu- sammen. Hieraus folgt sofort nothwendig, dass der rechte Ventrikel mit jeder Zusammenziehung oder „Systole" ebensoviel Blut in die Lungen- arterie presst als der linke in die Aorta; denn wenn z. B. der linke mit jedem Schlage mehr auspresste als der rechte, so würde alsbald alles Blut im Aortensystem angehäuft sein und umgekehrt. Aus Gründen, welche später erhellen werden, kann man die Blutmenge, die ein Herzventrikel des Menschen mit jeder Systole liefert, zu etwa 76^*=™ schätzen. Die Contraction der Ventrikel macht sich beim lebenden Menschen in der Kegel deutlich bemerkbar durch ein leichtes Hervordrängen der Brustwand zwischen der fünften und sechsten Kippe, etwa drei Pinger breit links vom Brustbein, wo die Herzspitze an der Brustwand anliegt. Diese Erscheinung, „Herzstoss" genannt, rührt wahrscheinlich daher, dass das Herz beim Hochdruck in seinem Innern der Kugelform zustrebt. Setzt man auf die Stelle des Herzstosses einen kleinen Trichter luftdicht auf und verbindet seinen Inuenraum durch einen Schlauch mit einer kleinen Trommel, über welche eine dünne Kautschukmembran gespannt ist, so muss diese die Bewegungen des Brustwandtheiles offenbar genau nach- machen. Diese Bewegungen kann man dann durch ein aufgesetztes leichtes Hebelchen vergrössern, und indem man das Ende des langen Hebelarmes an eine vorübergeführte Fläche zeichnen lässt, erhält man eine graphische Darstellung des Herzstosses, daher man auch die Vorrichtung als „Kar- diograph" bezeichnet hat. Eine so gezeichnete Herzstossc


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