Archive image from page 332 of Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und. Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und deren teleologische Deutung. Ergänzungsband zur 'Organographie der Pflanzen' dieentfaltungsbe00goeb Year: 1920. Entfaltungs- and Reizbewegungen in Blüten. 321 ersten Entfaltungsstadium die Anthere des einzigen Staubblattes von einem blumenblattähnlichen Staminodium umfaßt ist (Fig. 186 I). Das Filament des Staubblattes wächst auf seiner Unterseite stärker als auf seiner Ober- seite, die Basis des Staminodiums verhält sich umgekehrt. Da das Stami- nodium die Anthere umfaßt,


Archive image from page 332 of Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und. Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und deren teleologische Deutung. Ergänzungsband zur 'Organographie der Pflanzen' dieentfaltungsbe00goeb Year: 1920. Entfaltungs- and Reizbewegungen in Blüten. 321 ersten Entfaltungsstadium die Anthere des einzigen Staubblattes von einem blumenblattähnlichen Staminodium umfaßt ist (Fig. 186 I). Das Filament des Staubblattes wächst auf seiner Unterseite stärker als auf seiner Ober- seite, die Basis des Staminodiums verhält sich umgekehrt. Da das Stami- nodium die Anthere umfaßt, können Filament und Staminodium beide die ..angestrebte' Lage (nach oben und nach unten) zunächst nicht einnehmen. Sie sind vielmehr gegeneinander gespannt. Ein leichter Druck oder selbst eine Berührung des löffelartigen Teiles des Staminodiums reicht hin um die Spannung zu lösen, das Filament geht in die Höhe, das Staminodium nach unten (Fig. 186, II). Dieser Vorgang kann selbstverständlich durch Insekten, welche die Blüten besuchen, hervorgerufen werden. Diese Möglichkeit hat dazu geführt, in dem Spannungsvorgang etwas für die Bestäubung Wich- tiges zu sehen. Hildebrand sagt: „Es wird hier also jedenfalls dem Insekt, welches die Blüte besucht, einesteils durch das Hervor- schnellen der Anthere einiger Pollen gegen den Körper ge- schleudert, andererseits kann das- selbe auch solchen aus der nun in seinem Wege liegenden Anthere leicht angewischt bekommen.' Mit anderen Worten: Hildebrand setzt voraus, daß sowohl dies Los- schnellen als die Lage des Staub- blattes nach dem Losschnellen im Dienste der Bestäubung stehen — nur hat er beides leider nicht beobachten können. H. Müller dagegen hat später das Schnellen durch Fliegen ausgeführt gesehen. Nun wird aber nach Hildebrand das Losschnellen der Anthere auch durch das Wachstum des (zunächst noch sehr kurzen) Griffels (G, Fig. 186, I u. 11) bedingt. Das ist für die Annahme, die Schnellvorrichtung


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