. Elektrophysiologie. . Die elektrische Erregung der Nerven. 553 Nach einem Avesentlich verschiedenen Princip hat dann noch K r i es ein „Fed er r h eo n om" construirt und mittels desselben lineare Stromschwankungen von wechselnder Steilheit erzielt, wobei aber die erreichte Intensität _c_onstant erhalten blieb, also Schwankungen von der Form _/ . Sei (ah) (Fig. 183) ein von einem Kettenstrom durchflossener fester oder flüssiger Leiter, so herrscht an je zwei Punkten eine ihrem Abstand proportio- nale Spannungsdifferenz. Verbindet man daher c und cl mit einem Leiter, dessen Widerstand im


. Elektrophysiologie. . Die elektrische Erregung der Nerven. 553 Nach einem Avesentlich verschiedenen Princip hat dann noch K r i es ein „Fed er r h eo n om" construirt und mittels desselben lineare Stromschwankungen von wechselnder Steilheit erzielt, wobei aber die erreichte Intensität _c_onstant erhalten blieb, also Schwankungen von der Form _/ . Sei (ah) (Fig. 183) ein von einem Kettenstrom durchflossener fester oder flüssiger Leiter, so herrscht an je zwei Punkten eine ihrem Abstand proportio- nale Spannungsdifferenz. Verbindet man daher c und cl mit einem Leiter, dessen Widerstand im Vergleich zu dem Widerstand von (c d) sehr gross ist (etwa einem Nerven), so wird derselbe von einem Strom durchflössen, dessen Intensität man leicht in der gewünschten Weise linear ansteigen lassen kann, wenn, wie dies bei dem Kries'schen Apparat der Fall ist, die eine ableitende Elektrode etwa mit dem Punkt (c) fest verbunden ist, während die andere mit constanter Ge- schwindigkeit an dem Drahte a b entlang gleitet und schliesslich an einem gewissen Punkte des durchströmten Leiters (Kries benützte wie Fleischl eine Flüssigkeitsrinne) festgehalten wird. In Uebereinstimmung mit Fleischl fand auch v. Kries, dass die durch „Zeitreize" (d. h. lineare Stromschwankungen) ausge- lösten Zuckungen sich im Allgemeinen in ihrem Verkuf nicht wesent- lich von den durch „Momentreize" bedingten unterscheiden. Doch zeigen sich in einzelnen Fällen deutliche Unterschiede, indem die Zuckungen bei Zeit reizen merklich gedehnter verlaufen. Es muss aber hierbei berücksichtigt werden, dass die mechanischen Gestaltveränderungen bei der indirect ausgelösten Muskelzuckung nur in sehr unvollkommener Weise ein Bild von dem wirklichen zeitlichen Verlauf der Erregung am Orte der directen Reizung des Nerven geben. Wenn daher v. Kries aus seinen Versuchen den Schluss zieht, dass eine einsinnige, lineare Stromschwankung immer nur ziemlich kurze Zeit auf den Nerven erregend wirkt


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