. Die Gartenwelt. Gardening. 362 Die Gartenwelt. XX, 31 schon seit mehreren Jahren die Stachelbeerkulturen des ganzen Deutschen Reiches bedroht, und selbst durch die sorgfältigsten Bekämpfungsmaßnahmen nicht unschädlich gemacht, sondern nur halbwegs niedergehalten werden kann. Schon im Jahre 1914 wendete sich Herr Direktor Bro- dersen an den inzwischen verstorbenen, hervorragenden Pflanzen- pathologen Prof. Dr. Paul Sorauer, der die kranken Roßkastanien damals an Ort und Stelle besichtigte und in dessen Beisein einer der erkrankten Bäume in der Gustav Meyer-Allee aus- gegraben wurde. Wir bring


. Die Gartenwelt. Gardening. 362 Die Gartenwelt. XX, 31 schon seit mehreren Jahren die Stachelbeerkulturen des ganzen Deutschen Reiches bedroht, und selbst durch die sorgfältigsten Bekämpfungsmaßnahmen nicht unschädlich gemacht, sondern nur halbwegs niedergehalten werden kann. Schon im Jahre 1914 wendete sich Herr Direktor Bro- dersen an den inzwischen verstorbenen, hervorragenden Pflanzen- pathologen Prof. Dr. Paul Sorauer, der die kranken Roßkastanien damals an Ort und Stelle besichtigte und in dessen Beisein einer der erkrankten Bäume in der Gustav Meyer-Allee aus- gegraben wurde. Wir bringen nachstehend das uns von Herrn Direktor Brodersen zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellte Sorauer'sche Gutachten zum Abdruck: „Nachdem Herr Direktor Brodersen mir schon früher mehrfach über ein Absterben alter Kastanienbäume im Humboldthain, nament- lich in einer Baumgruppe nörd- lich der Gustav Meyer-Allee geklagt hatte, und ich selbst im Laufe dieses Frühjahrs eine neue Erkrankung zu beobachten Gelegenheit hatte, ersuchte ich die Direktion einen der er- krankten Bäume zu fällen und die Wurzeln in meiner Gegen- wart und nach meiner An- leitung herausgraben zu lassen. Die Merkmale des Ab- sterbens hatten Aehnlichkeit mit dem Eingehen der Bäume infolge von Leuchtgasvergif- tung, d. h. die Belaubung der Bäume wurde spärlicher, die Blätter kleiner und einzelne Aeste begannen zu vertrocknen, bis schließlich der Baum zu- grunde geht. Es konnte hier aber von Leuchtgasbeschädigung keine Rede sein, da Gasleitungsröhren in der Nähe überhaupt nicht vor- handen waren. Ebenso konnte die Nähe einer Bedürfnisanstalt als Ursache nicht herbeigezogen werden, weil die sämtlichen Gehölze zunächst dieser Anstalt gesund blieben und nur die Kastanien, und zwar in größerer Entfernung von der Bedürfnis- anstalt, ein langsames Eingehen erkennen ließen. Tierische oder pflanzliche Parasiten konnten an den Blät- tern nicht nachgewiesen werden. Die Rindenproben, d


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