. Allgemeine Biologie. Cytology; Histology. Fig. 350. Eine künstlich erzeugte Planarie mit zwei Köpfen. Nach J. TAN DUYNE. den Rumpf vorgenommen wurde, eine regelrechte Duplicitas anterior entstanden. Es hat nämlich der eine Lappen des Schnittes einen voll- ständigen Kopf (ö) neu erzeugt, eine eigene Mundöffhung, zwei neue Augenfiecke etc. An allen operierten Tieren ist das neugebildete Gewebe durch seinen geringen Pigmentgehalt leicht kenntlich; es ist in der Text- figur 350 punktiert dargestellt, wäh- rend das ursprüngliche Tier unpunk- tiert gelassen ist. Wie man durch Einschnitte in der Nä


. Allgemeine Biologie. Cytology; Histology. Fig. 350. Eine künstlich erzeugte Planarie mit zwei Köpfen. Nach J. TAN DUYNE. den Rumpf vorgenommen wurde, eine regelrechte Duplicitas anterior entstanden. Es hat nämlich der eine Lappen des Schnittes einen voll- ständigen Kopf (ö) neu erzeugt, eine eigene Mundöffhung, zwei neue Augenfiecke etc. An allen operierten Tieren ist das neugebildete Gewebe durch seinen geringen Pigmentgehalt leicht kenntlich; es ist in der Text- figur 350 punktiert dargestellt, wäh- rend das ursprüngliche Tier unpunk- tiert gelassen ist. Wie man durch Einschnitte in der Nähe des Kopfendes zwei Köpfe, so kann man auch durch Spaltung des Schwanzendes zwei Schwänze her- vorrufen. Als viertes Beispiel wähle ich eine sehr interessante Heteromorphose, welche zugleich noch dadurch an Be- deutung gewinnt, daß sie sich auf ein Wirbeltier bezieht. Wie durch die verdienstvollen Experimente von dem Italiener Colucci, von Wolff und von Erik Müller festgestellt worden ist, regeneriert sich die Linse von jungen Tritonlarven wenige Wochen, nachdem sie durch eine Art Staroperation vollständig, doch ohne weitere Beschädigung des Auges entfernt worden ist. Die neu sich bildende Linse stammt hierbei, was ich durch eigene Kenntnisnahme der Präparate als vollkommen sicher bestätigen kann, weder von einem etwa zurückgebliebenen Rest der alten Linse ab, welche meist in toto durch die Schnitt- Öffnung nach außen entleert wird, noch stammt sie von dem Hornhautepithel ab, an welches man, gestützt auf die Abstammung der Linse bei der normalen Entwicklung, zunächst denken wird. Viel- mehr führt die neue An- lage ihren Ursprung auf das Epithel des Irisran- des (Fig. 351—354), das heißt auf den Rand des sekundären Augenbechers zurück; sie entwickelt sich also durch eine ganz offenbare He- teromorphose aus einem Zellenmaterial, das von der Wand des primären Vorderhirnbläschens her- rührt und das in der ganzen Reihe der Wirbeltiere zu der Linsen-


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