. Die Gartenwelt. Gardening. 256 Die Gartenwelt. XVII, 19 wirtschaftlichen Winterschulen erfolgreich gewirkt und bei den länd- lichen Besitzern das Verständnis für den einträglichen Obst- und Gemüsebau gefördert haben, so kann derselbe im rein landwirt- schaftlichen Betriebe nicht den Erfolg versprechen, wie im intensiven gärtnerischen Betriebe. Die steigende Bevölkerungszahl, die fort- schreitende Ausdehnung der Industrie, die wirtschaftliche Ent- wickelung und die damit verbundene Zunahme des Bodenwertes bedingen die Verkleinerung der Betriebe und die spezialisierte, intensivere Produktion.


. Die Gartenwelt. Gardening. 256 Die Gartenwelt. XVII, 19 wirtschaftlichen Winterschulen erfolgreich gewirkt und bei den länd- lichen Besitzern das Verständnis für den einträglichen Obst- und Gemüsebau gefördert haben, so kann derselbe im rein landwirt- schaftlichen Betriebe nicht den Erfolg versprechen, wie im intensiven gärtnerischen Betriebe. Die steigende Bevölkerungszahl, die fort- schreitende Ausdehnung der Industrie, die wirtschaftliche Ent- wickelung und die damit verbundene Zunahme des Bodenwertes bedingen die Verkleinerung der Betriebe und die spezialisierte, intensivere Produktion. Hierzu bedarf es eines Gärtnerpersonals, welches praktisch, theoretisch und kaufmännisch ausgebildet ist. Dieses Können und Wissen läfit sich aber nicht durch Selbst- studium aus Lehrbüchern, durch gelegentlich gehörte Vorträge, durch den Besuch kurzzeitiger Unterrichtskurse, auch nicht durch mehrjährige Praxis allein in dem Maße aneignen, wie durch eine mindestens einjährige, grundlegende und abschließende Unter- weisung auf einer Fachschule mit erfahrenen Lehrkräften und einem praktischen Arbeitsfelde. Solche von den Landwirtschaftskammern eingerichtete Fachschulen haben sich bewährt und bestehen in allen preußischen Provinzen, mit Ausnahme der kulturell hochentwickelten westlichen Provinzen. Ein anderes Mittel zur Vermehrung der Obst- und Gemüse- produktion im Inlande besteht in der inneren Kolonisation. Wie durch die sogenannten Schrebergärten der Kleingartenbau, so ließe. sich auch der erwerbsmäßige Obst- und Gemüsebau durch Ein- richtung der auf genossenschaftlicher Grundlage aufgebauten Gärtner- kolonien in der Nähe großer Städte fördern. So ist z. B. bei Berlin ein Gelände von etwa 55 ha von der Landesbank erworben worden, auf welchem eine Genossenschaft für Obst- und Gemüse- verwertung eine Gärtnerkolonie anlegt. Die einzelnen Grund- stücke, auf welchen auch die erforderlichen Gebäulichkeiten auf Wunsch errichtet werden, sollen un


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