. Fig- 37- Kaiser Yosei hinter einem Bambusstorren. 16. Korbwaren und Geflechte. Kat. Nr. 809 — 879. Das obige Bild soll den hinter einem feinen Bambusstorren verborgenen Kaiser Yosei (regierte 877—884) vorstellen. Er ist einer der hundert Dichter Japans (Nr. 1085). Von dem auf erhöhten Matten sitzenden Fürsten ist nur der unterste Teil des faltigen Kleides sichtbar. Auf diese Art den Blicken der Profanen entzogen, aber selber im Stande, alles vor sich zu überblicken, erteilten (bis zur Restauration 1868) der Mikado und auch andere Höchst- gestellte ihren Untergebenen Audienz. Hinter solchen S
. Fig- 37- Kaiser Yosei hinter einem Bambusstorren. 16. Korbwaren und Geflechte. Kat. Nr. 809 — 879. Das obige Bild soll den hinter einem feinen Bambusstorren verborgenen Kaiser Yosei (regierte 877—884) vorstellen. Er ist einer der hundert Dichter Japans (Nr. 1085). Von dem auf erhöhten Matten sitzenden Fürsten ist nur der unterste Teil des faltigen Kleides sichtbar. Auf diese Art den Blicken der Profanen entzogen, aber selber im Stande, alles vor sich zu überblicken, erteilten (bis zur Restauration 1868) der Mikado und auch andere Höchst- gestellte ihren Untergebenen Audienz. Hinter solchen Storren empfieng im Jahre 1691 der Shogun Tsuna-Yoshi in Yedo die holländische Deputation von Nagasaki, darunter den deutschen Arzt Engelbert Kämpfer, und liess sich von den Herren allerlei Possen vor- machen. Sie mussten gehen, springen, tanzen, singen, sich trunken stellen und dergl. Kämpfer berichtet darüber (II, .283): „Hinter der Jalousiematte, nicht weit von uns zur rechten Hand, sass der Kaiser [Shogun] mit seiner Gemahlin, deren Gesicht ich ein paarmal, während ich auf kaiserlichen Befehl etwas tanzte, als sich die Matte mit einer kleinen Oeffnung beugte, erblicken konnte". Für die erlittene Erniedrigung rächte sich der wackere Arzt dadurch, dass er ein Lied anstimmte zum Lobe seiner Liebsten daheim, dessen vierte Strophe lautet: Grosser Kaiser, Himmelssohn, Herrscher dieser fernen Landen, Reich von Gold und reich von Händen, Ich betheur' bei deinem Thron, Dass ich alle diese Strahlen Deines Reichthums, deiner Pracht, Deiner Damen, die sich malen, Nichts vor meinem Engel acht.
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