Spanien, eine Reise-ErzählungMit Nachbildungen von Handzeichnungen des Verfassers . indmühlen— aber hier sind sie vielmehr gemacht, um damit zu fechten,als bei uns, ja! man denkt immer an Don Ouichote, wennman Spanien bereist, und Sancho Pansa und der Ritter selbsterscheinen oft vor uns unter der Volksmenee. NACH VALENCIA. 179 Es wird stockfinster; wir sind in einem Tunnel, es ist einlanger, kalter Tunnel, und der Zug, der so wie so schon nichtschnell vorwärts kommt, fährt hier noch langsamer, aber! —wenn man herauskommt! Oliven wachsen hier zu Hundertenam Wege und umringen die Reisfelder, in


Spanien, eine Reise-ErzählungMit Nachbildungen von Handzeichnungen des Verfassers . indmühlen— aber hier sind sie vielmehr gemacht, um damit zu fechten,als bei uns, ja! man denkt immer an Don Ouichote, wennman Spanien bereist, und Sancho Pansa und der Ritter selbsterscheinen oft vor uns unter der Volksmenee. NACH VALENCIA. 179 Es wird stockfinster; wir sind in einem Tunnel, es ist einlanger, kalter Tunnel, und der Zug, der so wie so schon nichtschnell vorwärts kommt, fährt hier noch langsamer, aber! —wenn man herauskommt! Oliven wachsen hier zu Hundertenam Wege und umringen die Reisfelder, in denen überall Bächeglitzern. Endlich kommt man in die Nähe Valencias. Die Gegendist nun wirklich des Namens wert, den die Spanier ihr geben:Huerta de lEspaiia, der Garten Spaniens. Aloes, die durchgraue Felsen ihre spitzen Blätter stecken und die umringtsind von Rosen, die hier überall wild wachsen ; Palmen streckenihre fremdartio-en Kronen darüber hinaus, und Oranofen- undCitronenbäume, grün und gold, könnte man vom Wege auserreichen. So kommt man nach DER CID. r\ls ich die Stadt Valencia betrat, schaute ich überall ausnach Büsten und Standbildern des Cid, denn diese Stadt heisstValencia del Cid. Hier ist der Ort seiner grossen Helden-thaten, die so viele Legenden und Gedichte erzählen; aberweder in einer dieser enggewundenen Strassen, noch auf demMarktplatze konnte ich etwas davon entdecken. Die Stadterschien mir sehr alt, lebhaft und abwechselungsvoll, abermit dem Cid musste ich warten, bis ich in meinem Hotel-zimmer war. Da hing in der That über dem Waschtischzwischen zwei kleinen Spiegeln eine alte Gravüre, und ich lasdarunter »Ruy Diaz de Vivar« und darunter mit grossen Buch-staben »El Cid Campeador«. DER CID. I 8 I So hatte mich denn ein guter Genius trösten wollen, undmeine Sorge für den Ruhm des Cid wurde einigermassenberuhigt, aber dieses einfältige Bildchen im Vergleich zu dengrossen Heldengedichten, Herders Cid, Heines Gedicht


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