. Die Gartenwelt . Rhododendron praecox aus Treibstrauch. Originalaufnahme für die »(^^rtenwelt". gelesen hat und der die Blumen und die Kunst lieb hatte, Ernst von Wildenbruch, wie er in seiner „Rabensteinerin" die alte, zerfallende Burg tief innen im Walde schildert, wo der Kalk von den Wänden fällt. Bedsabe sagt: „Was frag' ich, wie die Kammer ; „Mein Tag und mein Leben ist draußen der grüne ; Wir aber leben nicht im grünen Wald, noch im Paradies, wir leben, eingeengt von der Kultur, Straßen, Staub, Lärm, Auto und Bahnen draußen und drinnen — entweder — ode
. Die Gartenwelt . Rhododendron praecox aus Treibstrauch. Originalaufnahme für die »(^^rtenwelt". gelesen hat und der die Blumen und die Kunst lieb hatte, Ernst von Wildenbruch, wie er in seiner „Rabensteinerin" die alte, zerfallende Burg tief innen im Walde schildert, wo der Kalk von den Wänden fällt. Bedsabe sagt: „Was frag' ich, wie die Kammer ; „Mein Tag und mein Leben ist draußen der grüne ; Wir aber leben nicht im grünen Wald, noch im Paradies, wir leben, eingeengt von der Kultur, Straßen, Staub, Lärm, Auto und Bahnen draußen und drinnen — entweder — oder — vielleicht der kunst- gewerblich einwandfreie, reiche, vornehme Raum, das Privathaus, vielleicht der jeden Schmuckes entbehrende Arbeitsraum jeglicher Art, Schuhmacherwerkstatt, Laden, Fabrikraum, Schulstube, Kontor und so aufwärts bis zur letzten Sprosse der Leiter, oder die Stätten, da wir alle daheim sind und heimatberechtigt, die Museen und die Kirchen. Wie freudlos sind oft die vier Wänje und wie heimisch könnten sie sein. Wenn mir ein Wunsch gewährt werden sollte zur Freude für viele, ich würde sagen, die Blumen beherrschen den Raum. Man schließt von sich auf andere. Ich kenne einen kleinen Raum, der wäre recht öde und kahl, und er ist schön seit langen Jahren. Warum ? Wo eine Ecke zu hart erscheint, da wird sie von Ranken gemildert, und wenn das Grau der Wand zu trübe wäre, farbige, lebende Blumen blühen überall. Und kommt die blütenmüde Zeit des Jahres, so helfen immergrüne Zweige sie über- dauern; manchmal blühen die Bäume drinnen früher als draußen, und man erlebt den Frühling mit den ganzen Tag. Und wären Disteln und Dornen um uns, das Auge ruht aus, sie sehend. Es tut wohl. Ehrlich gesagt, das Leben wäre recht arm ohne lebende Blumen; lebende meine ich, von nachgemachten Blumen wolle der kommende Stil uns endlich befreien. Warum? Man bildet doch Menschen aus Marmor und Erz oder Ton, und das ist Kunst. Die „Pflanz
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