. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. 196 E. S c h ü z und C. König Bonn. zool. Beitr. waren. Mellaart nennt diese Bilder als Beweis für diese Bestattungsweise „äußerst wichtig". Ein offenes Problem ist das Fehlen der Köpfe bei den dargestellten Leichen. Auch wenn es Fälle von Bestattung abgetrennter Köpfe gibt (S. 167, 168), haben doch alle in Geierschreinen und Wohnhäu- sern bestatteten Skelette ihren Schädel (offenbar in ungestörtem Ver- band?). Mellaart nimmt daher an, daß das Fehlen der Köpfe


. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. 196 E. S c h ü z und C. König Bonn. zool. Beitr. waren. Mellaart nennt diese Bilder als Beweis für diese Bestattungsweise „äußerst wichtig". Ein offenes Problem ist das Fehlen der Köpfe bei den dargestellten Leichen. Auch wenn es Fälle von Bestattung abgetrennter Köpfe gibt (S. 167, 168), haben doch alle in Geierschreinen und Wohnhäu- sern bestatteten Skelette ihren Schädel (offenbar in ungestörtem Ver- band?). Mellaart nimmt daher an, daß das Fehlen der Köpfe auf den Bil- dern eine „pictorial convention to indicate corpses" darstelle (S. 167). Wir vermuten, daß hinter dieser „Konvention" doch etwas mehr steckt, auch wenn wir es höchstens ahnen können. Das Vorgehen der tibetanischen Leichenzerschneider — eine Berufskaste — wird verschieden geschildert; es gibt offenbar auch örtliche Unterschiede (Hedin beschreibt es für die Klosterstadt Taschi-lunpo bei Schigatse, Schäfer und Taring für das Sera- Kloster bei Lhasa). Ein Teil der Leichen wird abgehäutet, daß das Fleisch bloßliegt, der Kopf wird abgeschnitten (Hedin), der Skalp wird abgezogen und mitsamt den Haaren verbrannt (Taring). Ein wesentlicher Unterschied zwischen Anatolien einst und Tibet heute besteht darin, daß dort (den Wandbildern zufolge) die kopflosen Leichen unzerkleinert ausgelegt wur- den, während den tibetischen Leichen die Glieder abgehackt und die Ein- geweide entnommen werden; die Geier, in diesem Fall Gyps himalayensis, erhalten in einem zweiten Arbeitsgang die zerschlagenen und mit Ge- hirn und Eingeweiden vermischten Knochen vorgelegt, denn es soll „nicht das Geringste" übrigbleiben, während unsere Jungsteinzeit-Anatolien sicht-. Abb. 3. Zwei Wände von Geierschrein VII 8 in Qatal Hüyük mit 7 Geiern, vermut- lich Mönchsgeiern (nicht Gänsegeiern), Wandbilder gegenüber Natur nicht sehr verkleinert (über


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