. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. ches auf (Perrot u. Chipiez: Hist. de l'art dans l'antiquité I, Abb. 658, 659, 706, 723 u. 748), aber nur an Kinderliguren als eine attributive Bezeichnung des Kindes- alters, gewiss mit Rücksicht auf die Gewohn- _^ heit desselben, den Pinger in den Mund zu stecken (was hier jedoch nur mehr angedeutet wird). Sonst ist mein erstes Beispiel — und das erste wirkliche Beispiel der Gebärde als ein Ausdruck des Nachdenkens — ein alter- tümliches, griechisches Tonrelief in Berlin (Abb. 1: nach Baumeister: Denkmäler des klass. Al- terturas I, S. 492), w
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. ches auf (Perrot u. Chipiez: Hist. de l'art dans l'antiquité I, Abb. 658, 659, 706, 723 u. 748), aber nur an Kinderliguren als eine attributive Bezeichnung des Kindes- alters, gewiss mit Rücksicht auf die Gewohn- _^ heit desselben, den Pinger in den Mund zu stecken (was hier jedoch nur mehr angedeutet wird). Sonst ist mein erstes Beispiel — und das erste wirkliche Beispiel der Gebärde als ein Ausdruck des Nachdenkens — ein alter- tümliches, griechisches Tonrelief in Berlin (Abb. 1: nach Baumeister: Denkmäler des klass. Al- terturas I, S. 492), wo Kekrops, halb Mensch, halb Schlange, mit dem Finger nach dem Mund geführt, in Gedanken versunken zusieht, wie Athene von der Ge den kleinen Eiichthonios zur Pflege übernimmt. So weit mir auf diesem Gebiete ein Urteil gestattet ist, d. h. wenn meine Aufzeichnungen einigermassen der jetz- tigen Denkmälerkenntnis entsprechen, so gehört unsere Gebäi-de vorzugsweise der spä- teren Antike an. Ihre Benützung scheint nämlich gegen das Ende derselben in steti- gem Zuwachs begriffen zu sein, hält sich aber dabei vornehmlich zu der dekorativen, mehr handwerksmässigen und volkstümlichen Kunst. Man findet sie am häufigsten auf Vasenmalereien und kampanischen Wandgemälden, in spätantiken Miniatui-en, auch in der Reliefskulptur und auf Gemmen, während sie um so seltener in der ernsten Gross- plastik anzutreffen ist, und hier, so weit ich wahrgenommen habe, hauptsächlich in der- jenigen der römischen Zeit und zumeist an Kinderliguren. Es ist in diesem letztgenannten Falle vornehmlich der kleine Harpo- krates, der wiedergeborene Horus-Knabe der Aegypter, welcher mit der Pinger- spitze seine Lippen berührt (vgl. z. B. Reinach: Statuaire I, Abb. S. 448 = unsere Abi». 2, u. II, Abb. S. 481 fg.). Vielleicht durch ein Missver- ständnis der ägyptischen Kindei'gebärde ist Horus-Harpokrates der Gott des Schweigens geworden ^). Die Alten hatten ja auch eine Göttin des S
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