. Einführung in die Biologie. Biology. 246 Sechzehntes Kapitel. sige, sehr gehaltreiche Kost aufnehmen, ist eine komphzierte Beschaffen- heit des Vorderdarnis und ein Kaumagen überhaupt nicht notwendig. Auch die Anhangsorgane, die Kieferbeine, erfahren eine entsprechende Abänderung. Sie werden nicht mehr als Kauwerkzeuge benutzt, sondern dienen, stark verlängert, als Stech- oder Saugwerkzeuge. Gewöhnlich geschieht dies so, daß der Unterkiefer zu einer Röhre ausgezogen ist, innerhalb deren Oberkiefer und Mittelkiefer, ebenfalls stark in die Länge gereckt, zu Stechborsten umgeformt zu liegen kom


. Einführung in die Biologie. Biology. 246 Sechzehntes Kapitel. sige, sehr gehaltreiche Kost aufnehmen, ist eine komphzierte Beschaffen- heit des Vorderdarnis und ein Kaumagen überhaupt nicht notwendig. Auch die Anhangsorgane, die Kieferbeine, erfahren eine entsprechende Abänderung. Sie werden nicht mehr als Kauwerkzeuge benutzt, sondern dienen, stark verlängert, als Stech- oder Saugwerkzeuge. Gewöhnlich geschieht dies so, daß der Unterkiefer zu einer Röhre ausgezogen ist, innerhalb deren Oberkiefer und Mittelkiefer, ebenfalls stark in die Länge gereckt, zu Stechborsten umgeformt zu liegen kommen (Fig. 122a u. b). So lassen sich auch diese Art Mundgliedmaßen, die mitunter so stark umgebildet sind, daß sie fast einen einheitlichen Rüssel bilden, durch zahlreiche Übergänge auf richtige Beinanhänge zurückführen in der gleichen Zahl, an den gleichen Kopfabschnitten wie bei den übrigen Insekten. Aus einem derartigen Saugrüssel wird die flüssige Nahrung, z. B. der Fliege, direkt durch einen Schlund in den erweiterten Vormagen gebracht, der hier natürlich ohne Kauzähne aber doch mit einer besonderen Muskulatur versehen ist. Er dient nur zum Teil jals Saugpumpe, um die Wirkung des Stechrüssels zu unterstützen, zum anderen Teil hat die Erweiterung den Zweck, größere Mengen von Nahrung, die ein solches Tier, namentlich ein blutsaugendes aufzunehmen Fio. 122. Munds;liedmaßen a) der , i -^ i j. i • •• i u„i4-^.-. ..^^ Wanze, b) der Mücke. Gelegenheit hat, hier zurückzuhalten und dann erst von Zeit zu Zeit durch Muskel- bewegungen in den eigentlichen verdauenden Darmteil zu befördern. So ergeben sich zwar biologisch bedingte Abweichungen; der Grundplan ist aber bei allen Insekten, ja Gliederfüßern, der gleiche. Bei den Mollusken oder Weichtieren, als deren Beispiel wir eine Schnecke betrachten wollen, sind trotz der im ganzen abweichenden Körperform und trotz der anderen Lage der Organsysteme im Prinzip die gleichen Teile des Darms wieder


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