. Allgemeine Biologie. Biology; Cells. Die ii. morphologischen Eigenschaften der Zelle. ] 5 Ijlickeii. Zu gunsten einer derartigen Auffassung ließ sieh wohl das folgende von mir angestellte Experiment verwerten: Reife, in den Eileiter einge- tretene und mit einer Gallerthülle umgebene Eier von Kana temporaria wurden mit der äußerst feinen Spitze einer Glasnadel vorsichtig angestochen. Die so hervorgerufene Verletzung war nach der Oj)eration äußerlicli nicht wahrnehmbar. Ein Austritt von Dottersubstanz war an der Stichstelle nicht zu bemerken. Als aber darauf die Eier


. Allgemeine Biologie. Biology; Cells. Die ii. morphologischen Eigenschaften der Zelle. ] 5 Ijlickeii. Zu gunsten einer derartigen Auffassung ließ sieh wohl das folgende von mir angestellte Experiment verwerten: Reife, in den Eileiter einge- tretene und mit einer Gallerthülle umgebene Eier von Kana temporaria wurden mit der äußerst feinen Spitze einer Glasnadel vorsichtig angestochen. Die so hervorgerufene Verletzung war nach der Oj)eration äußerlicli nicht wahrnehmbar. Ein Austritt von Dottersubstanz war an der Stichstelle nicht zu bemerken. Als aber darauf die Eier befruchtet wurden, so be- gann nach einiger Zeit an allen verletzten Eiern Dottersubstanz in ziem- lich Ijeträchtlicher Menge an der Oberfläche hervorzu(iuellen imd zwischen Ei- und Dotterhaut einen mehr (nler minder großen Höcker lExtraovat. Roux) zu bilden. Durch den Akt der Befruchtung wurde der Substanz- austritt erst hervorgerufen, weil durch das Eindringen des Samenfadens die Eirinde gereizt und, wie au geeigneten Objekten leicht zu beobachten ist, zu einer energischen Kontraktion angeregt wirti. Durch den Stich muß mithin in der Hautschicht der Zelle eine Wunde entstanden sein, welche bis zur Befruchtung noch nicht hatte ausheilen können und erst infolge der durch die Befiuchtung bedingten Kontraktion Dotter ausfließen ließ. Da nun zwischen der Verletzung und dem Eindringen des befruch- tenden Samenfadens liei den Froscheiern immer ein längeres, von mir nicht genauer l)estimmtes Zeitintervall liegt, so dürfte dies wohl dafür sprechen, daß der Hautschicht in der Tat eine besondere, von dem darunter gelegenen Zellinhalt etwas verschiedene Struktur mit besonderen Eigen- schaften zukommt. Häufig hat das Protoplasma einen so hohen (iehalt an Imbibitionswasser. daß es Eigenschaften wie eine Flüssigkeit darbietet. Nicht nur zeigt es das später zu bespre- chende Phänomen der Protoplasmaströmung, sondern wird auch von den Gesetzen be- herrscht, welche Plat


Size: 1271px × 1966px
Photo credit: © Library Book Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1900, bookdecade1900, bookpublishe, booksubjectbiology