. Elektrophysiologie. 126 I^iö Formäuderung- des Muskels bei der Thätigkeit. Meter pro Sekunde (1,2—1,6 m) berechnet, ergaben spätere Ver- suche wesentlich höhere Werthe. So fand Bernstein (3), indem er das Latenzstadium derVerdickungscurve in einem be- stimmten Querschnitt des Muskels (die Gruppe des Gracilis und Semimembranosus vom Frosche) mass, wenn einmal die Reizung un- mittelbar an der zeichnenden Stelle, und hierauf möglichst entfernt davon erfolgte, Werthe von 3,2 — 4,4 Meter. Die Versuchsanord- nung wird durch die beistehende Figur 68 erläutert. Es handelt sich, wie man sieht, um ein
. Elektrophysiologie. 126 I^iö Formäuderung- des Muskels bei der Thätigkeit. Meter pro Sekunde (1,2—1,6 m) berechnet, ergaben spätere Ver- suche wesentlich höhere Werthe. So fand Bernstein (3), indem er das Latenzstadium derVerdickungscurve in einem be- stimmten Querschnitt des Muskels (die Gruppe des Gracilis und Semimembranosus vom Frosche) mass, wenn einmal die Reizung un- mittelbar an der zeichnenden Stelle, und hierauf möglichst entfernt davon erfolgte, Werthe von 3,2 — 4,4 Meter. Die Versuchsanord- nung wird durch die beistehende Figur 68 erläutert. Es handelt sich, wie man sieht, um eine Modification von Aeby's Verfahren, wobei jedoch nicht sowohl die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der C ontractions welle selbst, sondern vielmehr die der ihr zu Grunde liegenden Erregung gemessen wird, deren Werth als mit jener identisch angesehen werden. Da sich die von Aeby und Bernstein benutzten Muskeln Gracilis und Semimembranosus durch je eine sehnige Inscription von allerdings sehr schrägem Verlauf auszeichnen, so dass jeder Muskel sozusagen aus zwei völlig von einander getrennten Theilstücken besteht, deren Erregung unter allen Umständen isolirt bleibt, schien. 3^ dL\ Fig-. 69. (Nach Bernstein.) es wünschensAverth, die Versuche an geeigneteren Präparaten zu wie- derholen. Dies geschah von Seite Hermann's (4), der beide zu- sammengelegte Sartorien eines curarisirten Frosches benutzte und die Geschwindigkeit der Leitung zu etwa 2,7 Meter bestimmte. Auf Grund der Versuche von Bernstein lässt sich nun auch ohne Schwierigkeit die Dauer und Länge einer ganzen Contvac- tionswelle bestimmen. Hätten wir einen genügend langen Muskel zur Verfügung, so würden wir bei Reizung am einen Ende das Fortschreiten der Contractionswelle direct mit dem Auge verfolgen können. Dies ist bei der Kürze der benutzbaren Muskelpräparate nicht möglich; wohl aber erhalten wir unter der Voraussetzung einer Zusammensetzung des Muskels aus physiologisch gleichartigen Fasern in
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