. Die Gartenwelt. Gardening. 318 Die Gartenwelt. XVI, 23 der befallenen Triebe mit aller Sorgfalt durchgeführt, und werden weitere Vorsichtsmaßregeln durch Spritzungen, die weiter unten be- sprochen werden, vorgenommen, so ist man imstande, die zu erwartende Ernte, oder doch deren größten Teil zu retten. Durch Versuche, die im Sommer 1910 im Auftrage der Land- wirtschaftskammer für die Rheinprovinz in Alfter (Kreis Bonn) angestellt wurden, hat man festgestellt, daß ein starkes Zurückschneiden befallener Sträucher im belaubten Zustande die Verbreitung des Pilzes geradezu fördert. Die sich nach


. Die Gartenwelt. Gardening. 318 Die Gartenwelt. XVI, 23 der befallenen Triebe mit aller Sorgfalt durchgeführt, und werden weitere Vorsichtsmaßregeln durch Spritzungen, die weiter unten be- sprochen werden, vorgenommen, so ist man imstande, die zu erwartende Ernte, oder doch deren größten Teil zu retten. Durch Versuche, die im Sommer 1910 im Auftrage der Land- wirtschaftskammer für die Rheinprovinz in Alfter (Kreis Bonn) angestellt wurden, hat man festgestellt, daß ein starkes Zurückschneiden befallener Sträucher im belaubten Zustande die Verbreitung des Pilzes geradezu fördert. Die sich nach solchem Rückschnitt ent- wickelnden Triebe bilden das denkbar günstigste Substrat für die Entwicklung der Sommersporen, die nur an solchen jungen, un- verholzten Trieben zum Keimen und zur Erzeugung des Mycels gelangen können. Es ist also vollständig falsch, eine Bekämpfung dieses Pilzes auch im Sommer durch Abschneiden der befallenen Triebe durchführen zu wollen. Hier muß man mit Spritzungen einsetzen, die den Sporen das Auskeimen und dem Mycel die Weiterentwicklung unmöglich machen. Bewährt hat sich eine 5 bis 8 /0ige Schwefelkaliumbrühe (Schwefelleberbrühe), das sind auf 100 1 Wasser 500 bis 800 g Schwefelkalium. Man hat die Erfahrung gewonnen, daß dort, wo der Pilz sich zeigt, unbedingt ein dreimaliges Spritzen nötig ist, und zwar einmal vor der Blüte und zweimal zwischen dieser und der Frucht- reife. Genaue Beobachtungen haben ferner ergeben, daß die Früchte so behandelter Pflanzen, sobald sie eine bestimmte Größe erreicht haben, nicht mehr von diesem Pilz befallen werden. In einigen Gegenden hat man auch gute Erfolge mit mehr oder weniger stark konzentrierter Bordelaiserbrühe erzielt, so zum Beispiel im Kreise Winsen mit 2% Brühe vor dem Austreiben und mit 1% nach der Blüte. Professor Hiltner empfiehlt 4% Bordelaiserbrühe im Monat März vor dem Austreiben und das zweite Mal zur Zeit des Laubausbruchs anzuwenden. Ueber einen ergebnislos verl


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