. Die Gartenwelt. Gardening. 210 Die Gartenwelt. xxr, 18 Obstbau. Der Obstbau in Russisch-Polen. Von Gefr. Janoschke, Obstverwalter bei der Etappen- verwaltung in Russisch-Polen. (Hierzu vier Abbildungen nach für die âGartenwelt" gefertigten Aufnahmen.) Um die Erzeugung zu fördern, hat der Oberbefehls- haber Oberost die Anordnung erlassen, alle herren- losen Güter und Dörfer mit wirtschaftlichen Fach- leuten, Gärtnern und Landwirten, zu besetzen. Es sind mehrere Gärtner angefordert worden, die zunächst die vorjährige Obsternte einzubringen hatten. Um das Obst gleich richtig zu ver


. Die Gartenwelt. Gardening. 210 Die Gartenwelt. xxr, 18 Obstbau. Der Obstbau in Russisch-Polen. Von Gefr. Janoschke, Obstverwalter bei der Etappen- verwaltung in Russisch-Polen. (Hierzu vier Abbildungen nach für die âGartenwelt" gefertigten Aufnahmen.) Um die Erzeugung zu fördern, hat der Oberbefehls- haber Oberost die Anordnung erlassen, alle herren- losen Güter und Dörfer mit wirtschaftlichen Fach- leuten, Gärtnern und Landwirten, zu besetzen. Es sind mehrere Gärtner angefordert worden, die zunächst die vorjährige Obsternte einzubringen hatten. Um das Obst gleich richtig zu verwerten, wurden mehrere Obst- verwertungsstellen eingerichtet. Das Fall- und Sommer- obst wurde zu Marmelade und Gelee verarbeitet. j Bessere Sorten wurden gedörrt, die Wintersorten dagegen sorgfältigst geerntet, 115 Sorten in Berlin ausgestellt. Die Bodenverhältnisse sind hier recht gut, meistens herrscht schwarzer, leichter und feuchter Boden vor. Die Baumpflege erfordert sehr viel Arbeit, denn kaum ein Baum war früher geschnitten oder auch nur ausgelichtet worden. Die Aeste hingen bis an die Erde voll Obst, dabei stehen die Bäume meist auf freiem Felde. Die Besitzer hielten es gar nicht für nötig, wegen des Obstes Zäune zu bauen. Die Guts- und Dorfbewohner, welche in der Um- gebung des Gartens wohnten, konnten auch gleich alles ab- ernten, ohne daà der Besitzer etwas dagegen hatte. Heute spielt der Obstbau in den besetzten Gebieten bei uns Deutschen eine ganz andere Rolle. Die Obstbäume werden gejaucht, gekalkt und beschnitten, die schweren Zweige gestützt. Als Unterkultur wird unter jungen Baurabeständen tüchtig Gemüse gebaut. GieÃkannen oder Gartenschläuche kannten die Polen auch nicht, auch wurde hier fast gar nicht gebadet. Stangenbohnen wuchsen hier bis 10 m hoch. Leider konnte man nicht die passenden Stangen beschaffen. Es wächst hier alles von selbst, und es wird auch alles Gemüse. /^.,. _ ^.^^. ,^£


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