Geschichte der christlichen Kunst . d. Rheinl. II Nr. 150. 7 Clermont-Ganneau Revue crit. 1880,Nr. 47, will die Chässe sowol dem Gebrauchewie der Form nach ableiten von den inpalästinensischen Gräbern öfter vorkom-menden in weichem Kalkstein gearbeitetenund zuweilen mit hebräischen Inschriftenversehenen jüdischen Knochenkisten (ossu-et i res). Innenausstattung der Kirche Kirchliches Geräth und liturgische Kleidung. 477 chic künstlerische Ausgestaltung, wie das auf Löwenfüssen ruhende, mit Sattel-dach gedeckte des Limburger Denis. Dann treten frühzeitig cylindrischeBüchsen aus Metall, Elfenbein


Geschichte der christlichen Kunst . d. Rheinl. II Nr. 150. 7 Clermont-Ganneau Revue crit. 1880,Nr. 47, will die Chässe sowol dem Gebrauchewie der Form nach ableiten von den inpalästinensischen Gräbern öfter vorkom-menden in weichem Kalkstein gearbeitetenund zuweilen mit hebräischen Inschriftenversehenen jüdischen Knochenkisten (ossu-et i res). Innenausstattung der Kirche Kirchliches Geräth und liturgische Kleidung. 477 chic künstlerische Ausgestaltung, wie das auf Löwenfüssen ruhende, mit Sattel-dach gedeckte des Limburger Denis. Dann treten frühzeitig cylindrischeBüchsen aus Metall, Elfenbein, Holz und Stein (Xanten, Regensburg, Köln,Halberstadt, Darmstadt1) auf, wobei auch orientalische Producte Verwendung fanden (Büchse mit arabischen Inschriften aus dem 8. Jahrhunderi in S. Gereonzu Köln). Holzkästchen wurden auch mit Elfenbeinplatten überzogen Xanten,Darmstadt, Wien, Berlin, Aachen, Merseburg u. s. f.) und zu diesem Behuf auchantike oder antikisirende Blatten mit sehr profanen Darstellungen benutzt. Fig. 288. Gothisches Reliquiarium von S. Germain-des-Pres. (Nach Viollet-le-Duc.) (Dom zu Würzburg). Die künstlerische Behandlung schritt aber dann weiter,indem sie dem Reliquienbehälter einen architektonischen Aufbau verlieh -entweder in der Form der den Sarg (Tumbu) darstellenden Capsa (Chässe),deren Seitenflächen durch Arcaturen gegliedert und mit Bildwerk gefülltwurde, oder in der Gestalt der Aedicula, die wieder entweder das Grab-monument (so die Kuppelthürmchen, wie das byzantinische Kuppelreliquiardes hl. Anastasius im Aachener Münster) oder den basilikalen Bau nach-ahmt, wie zahlreiche Prachtstücke der rheinischen Emaillir- und Goldschmiede- 1 Fr. Hahn Fünf Elfenbeingefässe des frühesten Mittelalters. 1862. /.«.IIP, .Hill kunsl des 1-. und 18. Jahrhunderte (Kasten Karle d. <u-. in Aachen; derheiligen drei Könige im Dom zu Köln, 1167 1191; des hl. Heribert inDeutz, 12. Jahrhundert; dee hl. Ann.), II-;. und mehrere andere in


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